Natur – Saatgut ernten und eine Saatgutbank erstellen
Die beste Art, eine Saatgutsammlung anzulegen, ist, die Samen direkt von den Pflanzen zu ernten. In der freien Natur kannst du direkt zur Quelle gehen – sie teilt dir mit, unter welchen Bedingungen die Pflanze gedeiht, wie groß sie wird, wann sie blüht und wann sie Samen ausbildet.
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DIE BESTE ZEIT
Ernte die Samen, wenn die Blüte abgestorben und die Schote reif und geschwollen ist.
Manchmal fehlen die Blütenblätter oder sind abgestorben und braun oder schwarz. Dies ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich und geschieht im Laufe des Sommers und bis in die Herbstmonate hinein. Wenn du die Samen, kurz bevor sie sich auf natürliche Weise ausbreiten, sammelst, kannst du dir sicher sein, dass sie reif sind. Lies die Pflanzenprofile, um herauszufinden, wann welche Pflanze Samen bildet.
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DIE RICHTIGE ART UND WEISE
Der richtige Zeitpunkt ist ganz unterschiedlich und hängt von der Art der Frucht ab. Bei der roten Lichtnelke werden die Samen beispielsweise vom Wind verbreitet, und die Öffnungen
tauchen auf, wenn die Samenkapsel trocken wird. Daher lassen sich die Samen am besten, kurz bevor die Öffnungen auftauchen, sammeln. Wenn du auf einen Landspaziergang gehst, nimm die folgenden Sachen mit:
- Kamera
- Bleistift oder Stift
- Papiertüten
- Garten- oder Baumschere
- Band
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SAATGUT ERNTEN
1. Mache ein Foto von der Pflanze, deren Samen du erntest.
2. Beschrifte jede Tüte, selbst wenn du nicht weißt, wie die Pflanze heißt. Dann beschreibe einfach wichtige Merkmale, die dir später helfen, die Pflanze zu bestimmen – zum Beispiel »blaue distelartige Blumen, aber keine Stachel auf den Blättern«.
3. Schneide die Samenkapsel ab, aber lasse möglichst mindestens 20 cm vom Stängel stehen.
4. Stecke die Samenkapsel mit dem Kopf nach unten in die Papiertüte. Wenn du ein Bündel von ungefähr 20 Stängeln hast, binde die Tüte um die Stängel herum zu.
5. Hänge die Tüten kopfüber an einem warmen und trockenen Ort auf, zum Beispiel in der Küche oder in einem Lüftungsschrank.
6. Die Zeit, die benötigt wird, bis die Schoten trocken genug sind, um die Samen in den Beutel freizugeben, ist ebenfalls von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich; es kann mehrere Wochen dauern, bis die Samen herausfallen.
7. Schaue immer mal wieder im Beutel nach, um zu schauen, ob die Samenkapseln reif sind. Oft kann man auch hören, wie sie herausfallen.
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ERSTELLUNG EINER EIGENEN SAATGUTBANK
Sobald die Samenkapseln oder -köpfe getrocknet sind, lassen sich die Samen von den Pflanzenresten
um sie herum trennen. Samen, die vom Wind verbreitet werden, kann man durch sanftes Klopfen gegen eine Schale aus den Schoten lösen. Einige Kapseln haben Kammern, in denen sich die Samen verstecken. Sie müssen dann in einem Sieb über einer Schüssel vorsichtig zerdrückt werden. Das Sieb
fängt die Spreu auf und lässt die Samen durchfallen. Zusammenhängende Samenköpfe wie bei Ringelblumen sollten nach dem Trocknen auseinandergedrückt werden.
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ANLEITUNG
1. Nimm die Tüten vorsichtig ab (damit sich die Samen nicht vermischen).
2. Lege eine Zeitung auf dem Tisch oder Boden aus und stelle die Schale obendrauf.
3. Platziere das Sieb auf der Schale.
4. Reiße die Tüte auf, aber lass die Ecken unbeschädigt, weil sich darin Samen angesammelt haben können.
5. Entferne die Stängel und lege sie auf die Zeitung.
6. Schüttele die Samen aus der Tüte ins Sieb, um sie von der Spreu zu trennen.
7. Hole die restlichen Samen mit einer Pinzette aus den Ecken.
8. Trockne die Samen ein paar Tage lang in einem Papier- oder Papp-Container.
9. Fülle sie in ein luftdicht schließendes Glas und beschrifte sie, um sie leicht identifizieren zu können.
10. Bewahre sie an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort auf. Die richtige Lagerung kann die Lebensdauer der Samen beachtlich verlängern.
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TIPP: Sei nicht gierig bei der Samenernte. Lass immer ein paar Samenkapseln für die Vögel und die Samenausbreitung übrig!
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The Leaping Hare, 352 S.,
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Illustrationen: Raluca Maria Spatacean alias @madebyralu ist eine rumänische Illustratorin, die sich von der Natur inspirieren lässt. 2020 entdeckte sie die Freude an der digitalen Illustration, die sie begann, auf Instagram mit der Welt zu teilen, und fand bald eine engagierte Community von Follower:innen, die von ihren beruhigenden, positiven Kunstwerken und Texten beruhigt war.
