FEUERkochen
Rauchrösten, Pfannenbacken oder Sprissenbraten:
Dieses Buch weiht Sie in die Geheimnisse des Feuerkochens ein. Es geht darum, mit Freude, einfachen Mitteln und Zutaten und allen Sinnen draußen in der Natur oder zu Hause im Garten Köstliches auf dem Feuer zuzubereiten.
„Unser Buch ist kein weiteres Grillbuch, auch keine Survival-Anleitung. Es geht weder um Natur-Experimentalküche noch um Lagerfeuerromantik“, stellt Autor Chris Bay gleich im Vorwort fest.
Und Monika Di Muro ergänzt: „Wir möchten fantasie- und sinnvolle einfache Zubereitungsarten mit Feuer beschreiben und eine besondere Art des Genießens zeigen. Im Mittelpunkt stehen das eigentliche Feuerkochhandwerk und die Inspiration für leicht nachkochbare Gerichte. Dieses Kochbuch ist also nicht nur eine Rezeptsammlung, sondern zugleich eine Feuerkoch- und Genussschule.“
Monika Di Muro und Chris Bay haben sich auf einem Markt beim Olivenkauf kennengelernt. Seither lassen sie einander und die Foodmärkte nicht mehr los. Dabei sensibilisieren sie sich für das vertiefte Verständnis und die Wertschätzung von Genussprodukten. Auf vielen Feuerkochreisen durch die ganze Welt erweitern sie ihr Detailwissen unermüdlich und schärfen ihre kulinarischen Sinne.
Beerenkäse
ZUTATEN
- 200 g wilde Heidelbeeren
- 200 g Ziegenfrischkäse
- Zitronensaft
- Olivenöl
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- Brotscheiben, dick geschnitten
- Meersalzflocken
FEUERKOCHUTENSILIEN
kleiner Feuerkochtopf, Feuerkochsprissen, Löffel
FEUER
Mittleres Feuer
AM FEUER
Die Heidelbeeren in einem kleinen Topf ohne weitere Zutaten bei kleiner Hitze kurz aufkochen. Beiseitestellen und abkühlen lassen. Den Frischkäse in den abgekühlten Topf geben, mit einigen Spritzern Zitronensaft, ein paar Tropfen Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken und vermengen.
Die Holzsprissen durch den Rand der Brotscheiben stecken und ans Feuer stellen. Das Brot am Feuer auf beiden Seiten anrösten. Die noch warmen Scheiben mit wenig Olivenöl beträufeln und mit dem Beerenkäse toppen. Zur Abrundung mit ein paar Spritzern Olivenöl, Meersalzflocken und Pfeffer vervollständigen.
VARIANTEN BEERENKÄSE
Anstelle von Ziegenkäse nehmen wir oft Schafsfeta. Damit wird die Creme etwas dickflüssiger und weniger homogen.
Für diese Vorbereitungsart eignen sich fast alle Beeren, insbesondere gefallen uns Brombeeren mit ihrer dekorativen Farbe. Diese müssen jedoch mit einer Gabel zerdrückt werden, sie zerfallen nicht so vollständig wie die wilden Heidelbeeren.
DAS ANDERE GESCHMACKSERLEBNIS
Anstatt die beim Kochen zerplatzenden Heidelbeeren durch ein Sieb zu streichen, verwenden wir die abgekühlte ganze Masse. Dies erspart Kochgeschirr, Arbeit und Spülerei. Die Beerenhäutchen und Samen stören weder optisch noch beim Essen. Im Gegenteil, sie ersparen weitere Dekorationen und geben dem Aufstrich seine Wildheit zurück.
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Confierte Tomaten
ZUTATEN
- 2 große reife Fleischtomaten
- 1 Prise brauner Zucker
- 1 Prise Zimt
- 1 Prise Sesam
- Orangenblütenwasser
FEUERKOCHUTENSILIEN
2 Feuerkochbräter, 2 Feuerhandschuhe, Messer, 1 Bogen Backpapier
FEUER
Kleines Feuer
VORBEREITUNG
Das Backpapier auf den Boden des Feuerkochbräters legen. Die Tomaten in 1 bis 2 cm dicke Scheiben schneiden und auf das Backpapier geben. Mit je einer Prise braunem Zucker, Zimt und Sesam bestreuen.
AM FEUER
Den Feuerkochbräter in die Glut legen, mit der oberen Form zudecken und Glut auf den Deckel geben. Nach etwa 20 Minuten sollten die Tomaten weich geschmort sein. Dann mit einigen Tropfen
Orangenblütenwasser aromatisieren.
Tipp
Wir wählen hier die großen Fleischtomaten, damit die Scheiben auch nach dem Backen noch groß genug sind. Auch die Anfang- und Schlussscheibe eignen sich gut, wir legen dann immer die Seite mit der größeren Oberfläche nach oben.
DAS ANDERE GESCHMACKSERLEBNIS
Diese Tomaten sind ein wahrer Geschmacks-Booster. Andere Namen wie Paradeiser, Liebesapfel oder Goldapfel drücken das geballte Potenzial der Tomate aus. Es gibt Tausende Tomatensorten auf der ganzen Welt. Mit den Fingern gegessen, sind sie besonders fantastisch und in dieser Form sogar als süßer Nachtisch verwendbar.
Vom Orangenblütenwasser geben wir persönlich immer ein paar zusätzliche Tropfen dazu.
Es ist für uns der verführerische Duft des Orients aus der Flasche. Das Pflanzenwasser wird aus den Blütenknospen des Bitterorangenbaumes durch Destillation gewonnen und ist eine typische Zutat der nordafrikanischen Küche.
Beim Einkauf ist es nicht zu verwechseln mit Rosenwasser, obwohl dieses auch hervorragend zu den confierten Tomaten passt und eine gute Alternative zum Orangenblütenwasser ist.